So stelle ich mir meinen Tango vor

Mit dem Gefühl alles sei möglich, habe ich im April 2004 das erste Nou in Charlottenburg eröffnet. Wenn ich heute zurückblicke, scheint mir, als wäre diese Zeit unglaublich frei gewesen. Wir haben einfach gemacht, was uns in den Sinn gekommen ist. Und so stelle ich mir die naive Frage: Wie würdest Du heute deine Tangoschule gestalten? Welche Visionen, Wünsche, Ideen und Träume verbindest Du mit allem, was sich um deinen Tango dreht?

Die Welt ist komplexer geworden. Facebook, Instagram & Co. gab es vor 20 Jahren noch nicht. Auch keine schnellen, günstigen Reisen. Deren Einfluss auf die Art, wie wir Tango heute erleben, ist sehr groß. Ist das Fluch oder Segen? Die Antwort darauf fällt sicher sehr unterschiedlich aus. Ebenso individuell ist die persönliche Haltung zu Themen, die dich interessieren und die dir wichtig sind. Was ist ein ideales Milonga-Setting? In welcher Atmosphäre möchtest Du lernen? Wie sieht es mit der Gleichberechtigung von Folgenden und Führenden aus? Fühlst Du dich sicher, wenn Du tanzen gehst? Bist Du glücklich, wenn Du beim Einschlafen an die Begegnungen und Tandas denkst, die Du am Abend erlebt hast?

Auch wenn Du keine eigene Milonga gründest, keine Tangoschule eröffnest oder gar ein neues Festival veranstaltest, bist Du als Teil der Szene Mitgestalter:in unserer sozialen Kultur und hast Einfluss auf diese Fragen. Du hast Möglichkeiten, dich zu engagieren. Unsere Szene ist so gut, wie wir sie zusammen leben. Wenn Du ein aktiver Teil davon bist, kannst Du mitgestalten, wie sich Tango in Berlin in den kommenden Jahren entwickelt.

Ich würde mich sehr freuen, von Dir zu hören, was Du dazu denkst. Schreib mir und lass uns in einen Austausch dazu kommen, wie wir uns die kommenden zehn Jahre Tango in Berlin vorstellen und wünschen. Zu den sich hieraus ergebenden Gesprächen und Gedanken schreibe ich etwas im nächsten Newsletter-Blog.