Portrait Oona Plany
Photographie: Christophe Néelle

Oona Plany

Interview mit Oona

Wie alt warst du, als du angefangen hast, Tango zu tanzen?

Ich war 23 Jahre alt und hatte glücklicherweise gerade schon mein erstes Studium in Frankreich beendet.

Wer oder was hat dich in deinen ersten Jahren am meisten in deinem Tanzen beeinflusst?

Ganz am Anfang fast exklusiv meine Lyoner Tangolehrer Rudy und Smahane, die zwar unverdienterweise keine Stars waren, aber unglaublich gut zusammen tanzen konnten, beide Rollen gleichermaßen beherrschten und mich damals großartiger Weise auch ohne Partner an allen ihren Kursen teilnehmen und mich ihnen bald auch assistieren ließen.

Was möchtest du deinen SchülerInnen vor allem mitgeben?

Die Neugier und Begeisterung sich selbst durchs Tanzen zu erkunden und auszudrücken, sich die Bewegungen zu eigen zu machen, sie zu dekonstruieren, selbstständig mit ihnen zu spielen. Die Toleranz allen Körpern und Körperformen unvoreingenommen und wertfrei zu begegnen. Es nicht als Frustration, sondern als Geschenk wahrzunehmen, dass man beim Tango nie auslernt und nie das Gefühl hat irgendetwas erschöpfend zu „können“.

Hast du einen Lieblingstango und/oder -orchester?

Mein Lieblingstango ist „En esta tarde gris“ von Troilo mit Goyeneche als Sänger und mein Lieblingsorchester ist das von Salgán.

Was war der merkwürdigste Ort, an dem du je getanzt hast?

Anfangs habe ich keinen Ort ausgelassen, Ganchos um Straßenlaternen herum geübt und überhaupt alles am öffentlichen Raum tangomäßig nutzen wollen. Positiv überraschend fand ich es auch, einmal mit ein paar Leuten eine spontane Milonga am Flughafen abzuhalten ohne verjagt zu werden.

Erzähl uns einen „Fun Fact“ über dich, den nicht viele Leute kennen.

Als Kind habe ich mit meiner Oma auf dem Flur Tangoparodien getanzt.

(Zu) Was tanzt du heimlich in deinem Wohnzimmer?

Zu Filmmusik — aber eher unheimlich ;)

Erzähl uns, was du außerhalb des Tangos gerne machst.

Ich fühle mich allen Ernstes selten „außerhalb“ des Tangos. Neben dem Tanzen mache ich auch sehr gern Körpertechniken wie Gyrokinesis, Gyrotonic, Klein Technique und Pilates, lese, schaue (zu) viele Filme, gehe ins Kino, Museum, Konzert und in Tanzstücke.