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Julian Elizari

Interview mit Julian

Wie alt warst du, als du angefangen hast, Tango zu tanzen?

Ich war 19 Jahre alt, als ich anfing.

Wer oder was hat dich in deinen ersten Jahren am meisten in deinem Tanzen beeinflusst?

Mein älterer Bruder hat mich zum Tango gebracht und mir meine ersten Lehrer vorgestellt. Pepito Avellaneda, Mingo y Esther Pugliese, Pupy Castello und Tete Rusconi haben mich als meine ersten Meister sehr beeinflusst.

Was möchtest du deinen SchülerInnen vor allem mitgeben?

Ich möchte, dass die SchülerInnen die Bewegung als eine Ausdrucksform entdecken, die ihnen die Möglichkeit gigt, ihre Körper bewusster wahrzunehmen. Sie sollen die Schönheit des Tanzens mit einem Partner erkunden. Vor allem ist mir wichtig, dass die Lernenden einen bewussten und angenehmen Körperkontakt mit dem Tanzpartner herstellen. Für mich ist die Essenz des Tangos, dass sich zwei Personen in einer feinfühligen Umarmung treffen.

Hast du einen Lieblingstango und/oder -orchester?

Ich habe keinen Lieblingstango und auch kein Lieblingsorchester, ich habe eher eine Lieblings-Musikperiode zum Tanzen: die 40er-Jahre

Was war der merkwürdigste Ort, an dem du je getanzt hast?

Im Wasser. Ich war in Goa auf einem Festival für Contact Improvisation. Das ist eine Bewegungstechnik, die ich selbst auch unterrichte. Dort haben wir im Wasser getanzt. Wir haben mit einer Technik gearbeitet, die „Watsu Water Massage Therapy and Aquatic Dance“ heißt. Als die Leute erfahren haben, dass ich Tangotänzer bin, haben wir auch Tango im Wasser ausprobiert.

Erzähl uns einen „Fun Fact“ über dich, den nicht viele Leute kennen.

Nachdem ich mit Tango angefangen hatte, wollte ich mehr über Tangomusik wissen und dafür Bandoneon spielen lernen. Dafür habe ich mir ein kaputtes Bandoneon gekauft und selbst repariert. Letztendlich habe ich viel über die Musik gelernt, aber nie wirklich Bandoneon gespielt. Das Instrument habe ich vor 23 Jahren von Argentinien nach Europa mitgenommen. Ich habe es immer noch.

(Zu) Was tanzt du heimlich in deinem Wohnzimmer?

Ich habe mir in meiner Wohnung einen kleinen Tanzraum zum Ausprobieren, Trainieren und Recherchieren eingerichtet. Ich kann also tatsächlich sagen, dass ich in meinem Wohnzimmer tanze. Oft tausche ich mich mit anderen Tänzern aus und vermische zum Beispiel Tango mit Swingelementen. Ich lasse auch sehr gern Contact Improvisation mit Tango zusammenfließen. Das bringt neue Spielmöglichkeiten in den Tango hinein. Auch wenn der Tango immer präsent ist, mag ich es, mit anderer Musik zu experimentieren. Dadurch verändert sich der Rhythmus und die Bewegungen werden freier und können verfremdet werden.

Erzähl uns, was du außerhalb des Tangos gerne machst.

Ich liebe Tanzen im Allgemeinen. Regelmäßig gehe ich zu Contact Improvisation Jams. Außerdem schaue ich mir gerne Theater- und Tanzstücke an.