Tanzen wir heute draußen oder doch lieber drinnen?

Mit den ersten Sonnenstrahlen zieht es nicht zuletzt uns Tangotänzer:innen nach draußen. Sobald das Thermometer über 10°C klettert, ziehen die ersten Mutigen Mütze und Handschuhe an und tanzen an ihren Lieblingsplätzen. Ein paar Monate später folgen alle anderen. Gibt es bei 30°C wirklich etwas schöneres als bei einer lauen Brise beim tanzen den Wolken und Vögeln zuzuschauen?

Das Ambiente und die Umgebung ist bei Open-Air Events unschlagbar. Wir haben über die Offenheit Berlins schon oft gestaunt, als wir am Gendarmenmarkt, unter dem Brandenburger Tor, im Brunnen am Lustgarten und an vielen weiteren bekannten Orten der Stadt unsere Schuhe angezogen, den Lautsprecher angemacht und einfach los getanzt haben. Flashmobs, und alle wundervollen Open-Air Milongas, sind toll und gehören zu Berlin.

Indoor Milongas punkten mit einem guten Tanzboden, was nicht nur, aber gerade bei langen Tanznächten entscheidend, da deutlich gesünder ist, wovon alle ein Lied singen können, die Morgens mit Schmerzen aufwachen. Ein weiterer Aspekt ist die Musik, die drinnen eine andere Wirkung entfaltet als draußen. Eine gute Musikanlage und Akustik kann uns angenehm umhüllen und dabei das Gefühl vermitteln, in und mit der Musik zu tanzen, Nuancen und fast unhörbare Spielereien der Instrumente inspirieren unseren Tanz.

Wie ist es nun mit der Eingangs gestellten Fragen? Wer daraus keine Grundsatzfrage macht, sondern offen für beides bleibt, kommt in den Genuss zweier Welten. Ganz ohne eine seichte Brise, Wolken und Vögeln ist der Sommer schwer zu ertragen. Mit chronischen Knieschmerzen stellen sich keine Schmetterlinge im Bauch ein. Wenn wir von unserer Lieblings Open-Air Milonga weiter zu unserer Lieblings Indoor Milonga ziehen, bei der vielleicht sogar in Roberto Firpos El Amanecer die Vögel lieblich zwitschern, wir uns bei einem guten Getränk auf eine lange Tanznacht freuen, stellen sich echte Sommergefühle ein.